Johannisfriedhof Dresden Tolkewitz


Im Jahr 1875 erwarb die evangelische Kirche bewaldetes Land im damals eigenständigen Tolkewitz. Dieses ermöglichte aufgrund des sandigen Bodens eine Neuanlage als Friedhof und diente Gemeindemitgliedern der Kreuzkirche und Frauenkirche als Begräbnisstätte. Die Anlage des Friedhofs war bei den Bewohnern von Tolkewitz und Neuseidnitz umstritten und von Bürgerprotesten begleitet.


Bei seiner Einweihung am 16. Mai 1881 war der Johannisfriedhof der größte der Stadt. Seine Anlage orientierte sich an anderen Großstadtfriedhöfen der Zeit, vor allem am 1874 eröffneten Wiener Zentralfriedhof. Die erste Beerdigung fand am 17. Juli 1881 statt. Paul Wallot schuf für den Friedhof eine monumentale Kapelle im Stil der Neorenaissance, die 1894 errichtet wurde. Das Gebäudeensemble besteht aus einer Parentationshalle mit Kuppel sowie zwei Leichenhallen. Es wurde aus Granodiorit und Elbsandstein erbaut; die Kuppel ist mit Tonschiefer gedeckt. In den nächsten Jahren wurden auf dem Friedhof mit Pappeln bepflanzte Alleen angelegt; im Jahr 1909 errichtete man um den Friedhof eine Mauer aus Sandstein.


Eine Jury, der unter anderem auch Margot Käßmann angehörte, vergab am 8. November 2011 den ersten „Bestattungen.de-Award 2011“ und zeichnete den Johannisfriedhof als schönsten Friedhof Deutschlands aus. Kriterien für die Auswahl war dabei „eine bewegte Geschichte, eine vielfältige Gestaltung der Gebäude und Grabmäler sowie eine besondere Atmosphäre“.


Träger des Johannisfriedhof ist das Ärar des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofes. Dieses geht zurück auf das 1575 gegründete Johanniskirchenärar. Das Ärar ist ein eigenständiger kirchlicher Träger von Rechten und Pflichten, unabhängig von der Kirchengemeinde, auf deren Gebiet die zugehörigen Friedhöfe liegen.


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannisfriedhof_(Dresden)

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