VEB Bergrauerei Großenhain-Zschieschen


Die Brauerei wurde 1864 von Braumeister Heinrich Richter erbaut und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer bekannten Firma. Das Wasser wurde aus einem eigenen Brunnen gefördert und bildete die Grundlage auch für Selters und Limonaden. 1985 kam das „Deutsches Pilsner“. Die ersten Flaschen, die in den Geschäften auftauchten, sorgten für Aufsehen. Veränderte Trinkbedürfnisse der Bürger waren der Anlass, die Produktion von Vollbier hell auf Deutsches Pilsner umzustellen. Für die Perspektive wurde vorgesehen, dass das Pilsner als Übergangsstufe zur Umstellung auf Vollbier dunkel, Malzbier und Doppelkaramell dient. 1987 war es soweit, und das Dunkelbier kam. Während des Krieges waren bekanntlich die Rohstoffe knapp. So wurde Leichtbier, auch Fliegerbier genannt, gebraut. Als die Zschieschener Bergbrauerei noch Familie Berndt gehörte, wurden auch Gaststätten zugekauft, die Zschieschener Bier ausschenkten: der Großenhainer Hof, der Radeburger Hof, der Bergkeller und früher auch „Ostende“ in Naundorf. Damals brauten die Männer: Vater, Sohn und Enkel. Die Frauen füllten im Keller ab. Die Nachfahren der Brauerfamilie, eine Erbengemeinschaft, schlug das Eigentumsrecht am Grundstück aus. Seitdem war die ehemalige Brauerei herrenlos und automatisch in Obhut des Freistaates Sachsen. 2013 kaufte die Stadt für einen Euro dem Land das Aneignungsrecht ab.


2019 kam der Abriss